Willkommen

Herzlich Willkommen auf meinem kleinen Holzhau blog. Dieser soll aus meiner Sicht als Urlauber vor allem zum Besuch dieses schönen Urlaubsortes im Osterzgebirge einladen. Außerdem möchte ich die Leser, mit Ansichtskarten des Holzhauer Ansichtskarten-Verlages von Walter Richter bekannt machen. Als Sohn von Ernst Richter war er später Wirt von "Richters Sommerfrische". Bekannt ist er über Holzhau hinaus, als Ansichtskartenproduzent. Ihm sind viele alte Ortsansichten von Holzhau zu verdanken.

Freitag, 8. Juli 2016

Auf dem Dach von Mittelsachsen.

Eigentlich hatte ich mir den Aufstieg zum Dach des Landkreises Mittelsachsens  bereits für den Juni dieses Jahres vorgenommen. Das hat dann irgendwie nicht geklappt. Nun habe ich es eben in das Projekt 200 eingebaut, in welches es schon wegen der Tourenlänge von über 40 km gut passte. 
Das Dach ist völlig unspektakulär und befindet sich inmitten eines großen Waldgebietes, welches sich von Tschechien her erstreckt. Der "Dachfirst" misst etwa 855 m, befindet sich unmittelbar an der Staatsgrenze zu Tschechien und gehört zum Hang, des sich im Nachbarland erhebenden 875 m hohen Pestrý. Vom höchsten Punkt Mittelsachsens sind es auch nur noch reichlich 5 km Luftlinie bis zum fast 1000 m aufragenden höchsten Berg des Osterzgebirges. Aber nicht der "Dachfirst", sondern die beiden höchsten Einzelerhebungen diesseits der Grenze waren mein Wanderziel. Der Kohlberg (837 m) und der Kluge-Hübel (834 m). 
Der Weg dorthin ist recht einfach beschrieben und folgt zu Beginn, mir gut bekannten Wegen. Erstes Etappenziel bildete dabei der Floßgrabenblick nordöstlich von Cämmerswalde. Über den Georgenthaler Weg und entlang der Neugrabenflöße gelangt man recht angenehm dorthin. Der Blick von der, nur wenig über 700 m liegenden Aussicht ist herrlich. Die Größe macht es eben nicht immer - oft genügt eine gute Position. Unter einem liegt die Talsperre Rauschenbach. Dahinter Schloss Purschenstein und der Schwartenberg. In der Ferne erkennt man die beiden höchsten Erzgebirgserhebungen, den Keilberg und den Fichtelberg. Auch unser Ziel können wir schon erahnen.  

Wir reißen uns los vom schönen Anblick und gehen im wahrsten Sinn des Wortes querfeldein zum zwischen Deutschgeorgenthal und Cämmerswalde verlaufenden Wanderweg, welchem wir einfach nach rechts folgen. Kurz vor Cämmerswalde biegen wir links ab, die nächsten Zwischenziele "Flugzeug" und Talsperre Rauschenbach sind ausgeschildert. Da ich an einem Montag unterwegs war, hatte die Gaststätte an der Interflug IL-14 wegen Ruhetag geschlossen. Ich hätte sowieso nur Pausenzeit für eine zuckerhaltige Orangenlimonade gehabt. So bog ich halt ohne Stop nach links ab um zum Damm der Talsperre Rauschenbach zu gelangen. Der ist schnurgerade und nicht ganz 350 m lang. Die halbrunde, 300 m lange Mauer der Talsperre Klingenberg empfinde ich als ästhetischer. Nach Überquerung der Staumauer erst mal ein kurzer Straßenabschnitt, welcher zu bewandern war und dann geht es fast nur noch bergauf. Auf den insgesamt 5,6 km Strecke von der Staumauer bis zum Kohlberg, sind 270 m an Höhe zu überwinden. Die Schönheit der Strecke mindert jedoch dessen Mühen. Der Weg ist gut in Schuss und führt durch Wald aus hauptsächlich Fichten. Es gibt aber bis ganz nach oben auch immer wieder Buchen - bis ca. 1800 dort der Hauptbaum, sowie Birken und Lärchen. Es geht immer entlang des Rauschenflusses, welcher hier geduldig ein 140 m tiefes Kerbtal in den Hang fräste. 
Nach exakt 1h und 7 Minuten hatte ich die 5600 m zwischen Talsperre und dem Ziel Kohlberg erreicht. Der Gipfel ist prima ausgeschildert und auch der Weg dahin gut gepflegt. Das ist durchaus erwähnenswert, weil leider nicht unbedingt üblich. Eine Schautafel informiert über den Berg. Von hier aus geht es wieder zum Hauptweg, welcher Zigeunerweg heißt zurück. Am Göhrener Tor vorbei bin ich auch schnell zum zweiten Gipfel des Tages, dem Kluge-Hübel gelangt. Benannt nach dem von 1963 bis 1990 dort tätigen Revierförster, welcher sich um die Aufforstung des Rauchgas geschädigten "Daches" mit japanischer Lärche, Moorbirke und anderen gegenüber Rauchgas harten Gehölzen verdient gemacht hatte, um somit den Wald zu erhalten. Was gelang - wie man sieht. Vom Kluge-Hübel kan man auch ein wenig in die Ferne Blicken. Eine Schneise gibt nämlich den Blick zum höchsten Gipfel des Osterzgebirges frei - dem 956 m messenden Loučná. 

Auf dem Kohlberg

Für den Rückweg wählte ich den westlichen Stangenweg. In Rauschenbach vorbei am Wildgehege und dem ehemaligen FDGB-Erholungsheim "Paul Gruner". Heutzutage als Senioren- und Pflegeheim genutzt. Am Fuß der Staumauer der Rauschenbach-Talsperre kletterte ich den steilen Weg zur Straße hoch und ging über Neuwernsdorf, Deutschgeorgenthal. das Holzhauer Oberdorf und den Muldenweg zurück.
Mir hat es gefallen. So werde ich dieses Ziel gewiss noch einmal ansteuern.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen